Feldkircher Eishockey-Traditionsklub wartet auf das grüne Licht für den Einstieg in die Ice Liga.
FELDKIRCH „Es gibt kein Zurück mehr“, sagt Geschäftsführer Michael Lampert bestimmt. Die VEU Feldkirch möchte wieder Bestandteil in der obersten heimischen Eishockeyliga werden. „Wir warten schon schwer auf das Okay der bet-at-home Ice Liga.“ Christian Groß, zweiter Geschäftsführer, ergänzt: „Bei uns wird der wirtschaftliche vor dem sportlichen Erfolg stehen.“ Am Mittwoch tagt die Generalversammlung der Ice Liga, da geht es um die Aufnahme für die nächste Spielzeit. Feldkirch bekommt die Gelegenheit, sich in einem fünfminütigen Zoom-Einstieg vor der Abstimmung zu präsentieren. Die VEU-Vorstellung durch Präsident Pit Gleim wird von einem Video begleitet. Mit Laibach, Pustertal und Znojmo warten auf die Liga weitere Kandidaten zur Prüfung, der zweite Linzer Verein hat mittlerweile die Segel gestrichen.
Positive Beurteilung
Die beiden VEU-Macher sind optimistisch, dass sie bei der Generalversammlung von den Klubvertretern die Berechtigung für eine Teilnahme bekommen. „Wir haben nach Abgabe unserer Unterlagen von der Wirtschaftsprüfung der Liga ein sehr positives Feedback erhalten“, sagt Groß. Dem Budget für den Mehrjahresplan gibt ein Hauptsponor – es handelt sich um das Unternehmen Bemer von Präsident Gleim – Rückhalt. „Aber“, so Lampert, „der Klub wird mit mehreren weiteren Sponsoren sehr breit aufgestellt sein.“
Neben der Wirtschaftlichkeit war auch die Infrastruktur der Vorarlberghalle Gegenstand von Inspektionen der Ice Liga. „Wir haben in den letzen Jahren schon sehr viel erledigt. Die komplette Eisanlage wurde generalsaniert, die Bande und die Eismaschine sind auf dem modernsten Stand“, zählt Lampert auf. Groß ergänzt: „Bei einem Einstieg in die Ice Liga werden noch ein paar Steckdosen und Elektrokabel zu verlegen sein. Letztes Thema ist das Licht, auch dafür ist bereits eine Lösung angedacht und in Vorbereitung.“ Axel Bammer, Vertreter der Ligaorganisation, unterzog das Stadion kürzlich einer Überprüfung. Lampert: „Ich kenne viele Eishallen rundherum. Unsere Vorarlberghalle ist zwar nicht mehr die jüngste, hat aber Charme und ist ganz sicher nicht die schlechteste.“
Und sportlich? „Unser Budget wird im hinteren Drittel der Liga angesiedelt sein. Der Kader soll aus jungen inländischen und ausländischen Akteuren sowie dem einem oder anderen Routinier bestehen. „Wir werden in der Tabelle nicht der Viertklassierte sein“, macht Lampert wenig Hoffnung auf einen schnellen sportlichen Erfolg mit einem Platz an der Sonne. „Wir haben bisher mit keinem einzigen österreichischen Spieler ein Wort gewechselt“, bestätigt Groß, dass man auf dem heimischen Spielermarkt bisher nicht aktiv war. Lampert: „Ein Nationalspieler wird für uns sowieso nicht in Frage kommen. Weil wir die meisten Gehaltsvorstellungen nicht mitmachen können.“ Auch ein zweites Team in der AHL ist derzeit kein Thema: „Unser Ziel ist es vorerst, mit einer jungen Mannschaft gesunde Strukturen von unten nach oben zu schaffen.“ Der Nachwuchs wird als Kooperation mit dem Namen „Juniors VEU“ geführt.
Lund ist Trainerkandidat
Lampert wird, wie schon länger geplant, die Trainertätigkeit in neue Hände legen. Mit Staffan Lund (58) stieg gestern ein potenzieller Kandidat auf den Job in der Ice Liga bei der VEU ins Klubgeschehen ein. „Er bringt in seinem Profil alles mit, um mit jungen Leuten arbeiten zu können“, sagt Groß, der mit dem Schweden selbst in Ehrwald zusammen spielte. Lund war schwedischer Nationalteamspieler, als Trainer arbeitete er u.a. im Nachwuchs mit dem KAC, bei den Junioren von Färjestad und auch als Chefcoach in Karlskoga. Lampert: „Wir haben eine Kennenlernphase vereinbart und hoffen, dass wir menschlich zusammenkommen.“